Zuwanderungsstatistik bestätigt Notwendigkeit eines Integrationszentrums
Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales hat gerade die Auswanderungs- und Integrationsstatistik 2014 herausgegeben. Die Zahlen begründen deutlich die Notwendigkeit eines „Kommunalen Integrationszentrums“ (KIZ) im Kreis Kleve: 36 000 Ausländerinnen und Ausländer leben bei uns, davon 32500 aus Europa. Neben den vielen Niederländern, die nicht besonders aufgeführt wurden, bilden 8000 Polen, 1450 Türken und 900 Italiener die größten Gruppen. 3450 Menschen kommen aus dem außereuropäischen Ausland, 775 aus Afrika, 2116 aus Asien, 13 aus Australien und 387 aus Amerika. 22000 Deutsche im Kreis Kleve haben einen Migrationshintergrund.
„Auch wenn Landrat, CDU und FPD den Antrag auf Errichtung eines KIZ ignorieren, sollten sie die Statistik intensiv lesen. Es fällt ohnehin schwer nachzuvollziehen, die 270000 € vom Land für diese Maßnahme ohne Begründung abzulehnen“, kommentiert Walter Seefluth von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Lage. Mehr als jedes 10. Kind an Grund- und Hauptschulen lebt in einer ausländischen oder Aussiedlerfamilie. An den allgemeinbildenden Schulen einschließlich Berufskolleg beträgt der Satz über 6%. Dabei schwanken die Anteile bei 4% an den Gymnasien bis 9% am Berufskolleg. „Wer dann noch die nicht registrierten Flüchtlingsfamilien und Asylanten hinzuzählt, wird nicht umhin können, professionell unterstützend einzugreifen“, appelliert die GEW an die Kreispolitiker, die Dinge nicht einfach laufen zu lassen.
„Die Menschen, die hierhergekommen sind, brauchen Hilfe. Die Lehrkräfte an den Schulen und die vielen ehrenamtlichen Helfer dürfen nicht alleine gelassen werden. Daher muss einfach ein Integrationszentrum als zentrale Anlaufstelle eingerichtet werden, um diese Entwicklung zu steuern.“ fasst Seefluth noch einmal die wichtigsten Argumente zusammen. Denn die Lehrer, Sozialarbeiter und Verwaltungskäfte, für die das Land 270000 € bereitstellt, werden dringend für diese Aufgabe gebraucht. Sie können die vorbildliche Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer unterstützen und dafür sorgen, Probleme schon im Anfang lösen. So kann im Kreis Kleve jene Willkommenskultur entstehen, die das Zusammenleben erleichtert, Vorurteile abbaut und gegenseitigen Respekt vermittelt.