Kerken und Bedburg-Hau bei Bildung super

Im Zensus 2011 wurden auch die BürgerInnen des Kreises Kleve über 14 Jahre nach ihrem Schulabschluss befragt. Im Vergleich zum Gesamtergebnis von NRW mit 30,4 % Hochschul- oder Fachhochschulreife haben hier 26,4 % dieses Ziel erreicht. Ohne Abschluss blieben im Kreis mit 6,9 % weniger Menschen als mit 9,2 % im Landesdurchschnitt.

Besonders positive Werte erzielten die Gemeinden Kerken und Bedburg-Hau. Kerken hat landesweit die wenigsten EinwohnerInnen mit nur 3,8 % ohne Schulabschluss und mit 28,8 % den zweithöchsten Prozentsatz bei Abitur und Fachhochschulreife im Kreis. Nur Bedburg-Hau übertrifft diesen Wert mit 29,1 %, liegt dafür aber mit 4,2 % bei der Einstufung – ohne Abschluss- etwas höher.

„Beide Gemeinden galten in der Vergangenheit wie auch andere im Kreis als herausragende Hauptschulstandorte, hier wurde sich um die Kinder gekümmert. Mit Praktika und „Klinkenputzen“ konnten die Schülerinnen bewegt werden, ihre Abschlüsse zu machen. Denn eine Lehrstelle war ihnen dadurch meistens sicher und so wussten sie, wofür sie lernten“, erklärt Walter Seefluth von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den Sachverhalt. Beide Kommunen haben auf das Hauptschulsterben reagiert und versuchen mit Teilstandorten einer Sekundar – bzw. einer Gesamtschule diese erfolgreiche Arbeit fortzusetzen.

Während in Düsseldorf 43,9 % als Landeshauptstadt mit vielen Verwaltungsbeamten oder Münster mit seiner Universität 55,1% der  Bevölkerung die höchsten Schulabschlüsse erreicht haben sind, es in Weeze mit 19 % und Rees mit 21,6 % noch nicht einmal halb so viele. Dafür ist der Anteil der Einwohner ohne Abschluss mit 11 % in Kalkar besonders hoch.

Mit der Fachhochschule in Kleve und der Neugründung von Gesamt- und Sekundarschulen haben sich viele Gemeinden neu aufgestellt. Damit ist der Kreis Kleve auch für die Wirtschaft interessanter geworden, die Betriebe finden entsprechend gut ausgebildete Fachkräfte vor Ort. Daher ist die GEW optimistisch, dass sich die Zahlen bei der nächsten Volkszählung verbessern werden.