Schulministerium antwortet der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
Sorgen um die Lehrkräfteversorgung im Kreis Kleve nicht ausgeräumt
Wegen der immer schlechter werdenden Unterrichtsversorgung an den Schulen des Kreises Kleve hat sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ( GEW ) in einem Brandbrief an die Schulministerin Frau Löhrmann gewandt.Dabei hat die GEW auf die Probleme der Vergangenheit eindringlich hingewiesen und ein Eingreifen der Ministerin gefordert.
Immerhin bestätigt das Ministerium, dass durch die sehr geringen Sozialindexstellen „der Kreis Kleve bei der Zahl der erteilten Unterrichtsstunden hintere Plätze einnimmt“. Außerdem wird bis 2015 in Aussicht gestellt, „ im ländlichen großzügigere Rahmenbedingungen im Bereich der Klassenbildung zu gewähren“. Ebenso wird die Versorgung des ländlichen Raums mit „qualifiziertem Personal“ als schwierig angesehen.
„Wenn das Ministerium dann aber feststellt, dass der Kreis Kleve „ bei der Zuweisung von Lehrerstellen in keiner Weise benachteiligt wird“, ist dies nicht nachzuvollziehen“, kritisiert Walter Seefluth von der GEW diese Aussage. „In allen Städten und Nachbarkreisen werden die Sozialindexstellen und die Vertretungsreserve in die Grundversorgung einbezogen. Damit stehen vergleichbaren Schulämtern erheblich mehr Lehrer zur Verfügung als im Kreis Kleve“, erklärt er Gewerkschafter.
Auf die Folgen: niedrige Abiturquote und der extrem hohen Zahl von Nichterfüllern , Lehrkräfte ohne die erforderliche Staatsprüfung, im Kreis Kleve reagiert das Ministerium nicht. Auch auf die mangelhafte Besetzung der Grundschulen mit Förderschulkräften wird nicht eingegangen. Statt nachzuweisen, wo die landesweit propagierten 290 zusätzlichen Stellen zu finden sind, setzt sich das Ministerium lieber mit den auch künftig zu erwartenden schlechten Bewertungen des Kreises im Familienatlas auseinander.
„Insgesamt ist das Schreiben für die künftige Schulentwicklung im Kreis Kleve wenig hilfreich. Ohne Lehrer geht es nicht, das sollte auch die Ministerin einsehen, wenn der ländliche Raum nicht abgehängt werden soll“, bewertet Seefluth das Schreiben skeptisch.
„Aus diesem Grunde sollten sich die hiesigen Kreis- und Landespolitiker endlich in den Diskussionsprozess einbringen und wie die GEW konkrete Lösungsvorschläge einfordern, um den bestehenden Teufelskreis zwischen schlechter Unterrichtsversorgung und niedriger Abiturquote sowie hinteren Rangplätzen im Familienatlas zu durchbrechen“, fordert die Gewerkschaft.