Mehr Wertschätzung für Bildung  erforderlich

Das neue Schuljahr 2013/14 beginnt, Lehrkräfte, Schüler und Eltern stehen vor riesigen Herausforderungen, auch im Kreis Kleve.

Die erwartete Wertschätzung für Bildung findet sich weder im Bundestagswahlkampf noch beim Land NRW. Die Mittel für Vertretungsunterricht wurden gekürzt, der Stellenplan hält keine Reserven vor, die Inklusion ist miserabel vorbereitet. „Dies alles ist fatal, wenn Bildung im Kreis Kleve Vorrang haben soll!“ meint Walter Seefluth von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Im Schuljahr 2011/12 wurden von den Lehrern in NRW 576976 Stunden vergütete Mehrarbeit geleistet. Da diese erst ab der vierten Überstunde bezahlt wird, dürfte die Zahl weit höher als eine Million liegen. Die Zahlen dürften  im neuen Schuljahr weiter steigen, wenn die Vertretungsmittel aufgebraucht sind. „Obwohl sich zudem abzeichnet, dass die Grundschulen im Kreis so schlecht wie nie besetzt sein werden, fordern Politiker weitere Personaleinsparungen“, beklagt Seefluth den Zustand für das kommende Schuljahr. „Dabei hat die Zahl von „Nichterfüllern“, die an den Schulen ohne Lehrbefähigung unterrichten, entgegen den Erwartungen sicher nicht abgenommen,“ beklagt die GEW die bestehenden Zustände.

Dazu kommen unzureichende Gebäudeausstattungen für Kinder mit Behinderung und fehlende Förderschullehrer an den Grundschulen. „Da muss schon mal eine Schule ganz ohne sonderpädagogische Fachkraft den Unterricht mit behinderten Kindern durchführen“, verweist Seefluth auf mangelndes Fachpersonal.

Die neuen Gesamt- und Sekundarschulen stellen eine positive Entwicklung zum längeren gemeinsamen Lernen auch im Kreis Kleve dar. Sie sollten nach Auffassung der GEW aber personell einen Aufbauzuschlag bekommen, damit dies auch gelingt.

„So mehren sich bei Eltern und Lehrer Zweifel, ob unter diesen Voraussetzungen für die künftige Bildung der Kinder genügend getan wird. Die jetzigen Umstände lassen eine entsprechende Wertschätzung für die Schulen nicht erkennen! Aber die Herausforderungen in der Schulpolitik, auch des Kreises Kleve bei der Gründung neuer Schulen oder dem  Förderschulkonzept, sind nur mit hoch motivierten Lehrkräften zu bewältigen“, resümiert Walter Seefluth.