Kreis
Kleve: Mehr Schüler ohne Hauptschulabschluss
Im
Jahr 2014 gingen 3452 Schülerinnen und Schüler von den allgemeinbildenden
Schulen im Kreis Kleve ab, 230 von ihnen ohne Hauptschulabschluss. Dies
entspricht einem Anteil von 6,7%, eine Steigerung von 1,2% gegenüber 2013.
„Landesweit haben mehr Schüler die Schulen ohne Hauptschulabschluss
verlassen. Die Quote stieg von 4,4% auf 5,5%. Damit liegt aber der Anteil im
Kreis Kleve wieder einmal höher und erreicht fast das Niveau von Duisburg!“
verweist Walter Seefluth von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
auf die Zahlen von it.nrw.
Bei
weiterer Analyse bleibt festzustellen,
dass 87 der 3452 Schulabgänger im Kreis ohne jeglichen Abschluss
blieben. Aber 114 hatten einen Abschluss im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt
„Lernen“ und 29 im Bereich „geistige Entwicklung“. Die niedrigste Quote
erzielte Kalkar mit 1,6%
(3 ohne jeglichen Abschluss).
Danach folgt Emmerich mit nur 3,6% (10 ohne HS-Abschluss, davon 9 mit
Abschluss „Lernen“, 1 ohne jeglichen Abschluss). Hier ist es gelungen die
Anzahl der Schulabgänger ohne jeglichen Abschluss von 17 auf 1 zu senken!
Bedbug-Hau
mit 7 ohne HS-Abschluss entsprechend 14,3% und Rees mit 43 gleichen 13,4 %
bilden die Schlusslichter. Während in Bedburg-Hau nur 2 Schüler ohne jeglichen
Abschluss blieben, waren es in Rees 11. Hier schafften aber 32 noch den
Abschluss im Förderschwerpunkt „Lernen“.
„Gründe
für die betrüblichen Zahlen sind in der mangelhaften Umsetzung der Inklusion
durch das Land zu sehen. Es fehlt an zusätzlichen Förderpädagogen und
Integrationshelfern im Kreis. Gleichzeitig stellt der
der Kreis Kleve den Schulen und den Lehrern zu wenig Hilfe zur Verfügung,
wenn er auf 1,35 Mio. €
für ein kommunales Integrationszentrum bezogen auf fünf Jahre
verzichtet. Dazu fehlt es an Netzwerken, oder es laufen Landesprogramme viel später
als in anderen Kommunen an“, beschreibt Walter Seefluth die Ursachen.