Klassenwiederholer im Kreis auf gleichem Niveau

In der nächsten Woche gibt es wieder Zeugnisse, einige Schüler müssen die Klasse wiederholen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Statistik der letzten drei Jahre ausgewertet. Sie konnte feststellen, dass die Zahl der Klassenwiederholer relativ konstant blieb. In 2010/11 waren es im gesamten Kreis Kleve 835 Schüler, bis zu den Jahren 2012/13 ist die Zahl leicht auf 845 gestiegen.

Am stärksten ist die Zahl der „Sitzenbleiber“ an den Grundschulen gesunken. Sie war mit 47 Kindern im Schuljahr 10/11 schon sehr niedrig und ist in 12/13 auf nur 28 gesunken.  Anja Oster vom Vorstandsteam der GEW führt dies auf die gezielte individuelle Förderung zurück: „Hier investieren die Grundschullehrkräfte sehr viel Arbeit und Mühe, um den Kindern Erfolgserlebnisse zu vermitteln.“

Der Blick auf die anderen Schulformen zeigt wenig Unterschiede zwischen den Schuljahren 2010/11, 11/12 und 12/13. Die Quote an allen Hauptschulen des Kreises liegt gleichmäßig bei 194 Klassenwiederholungen.

An den Realschulen nimmt die Zahl erst von 209 auf 171 Nichtversetzungen stark ab und steigt in 12/13 wieder auf 192 an.

Die Gymnasien blieben ebenfalls konstant. Es gab zunächst von 10/11 bis 11/12 einen Anstieg von 114 auf 129 Schüler, die das Klassenziel nicht erreichten. Das Niveau pendelte dann aber wieder auf 115 Wiederholungen ein.

Eine ähnliche Entwicklung weist die Gesamtschule im Kreis auf 5, 11, 5 lauten hier die Zahlen für die letzten drei Schuljahre.

„Trotz alledem wäre es schön, wenn das Sitzenbleiben in NRW abgeschafft würde“, wünscht sich Walter Seefluth von der GEW. Er erklärt weiter: „Dies wäre nicht nur sinnvoll für den Lernerfolg der Schüler, der auch über entsprechende Kompetenzen beschrieben werden kann. Es würde auch eine erhebliche Einsparung bedeuten. Allein im Kreis Kleve müssten so über 4 Mio € weniger ausgegeben werden, die eine Wiederholung der Klasse das Land kostet.“

Bei 47429 Klassenwiederholungen muss NRW über 2 Milliarden zusätzlich bezahlen. „Könnte dieses Geld nicht effektiver im Schulbereich ausgegeben werden?“ fragen sich nicht nur Oster und Seefluth.