Gymnasien und Gesamtschulen im Kreis personell am besten ausgestattet

„Für die Schulen kommt der Stellen- und Personalausstattung eine wichtige Rolle zu. Auch ist es von besonderer Bedeutung, dass ausreichend neue Lehrerinnen und Lehrer eingestellt werden können, um … die .. Unterrichtsversorgung sicherzustellen.“ Diese Aussage aus einer Kleinen Anfrage der FDP im Landtag ist sicherlich zuzustimmen. „Es ist nur bedauerlich, dass diese Partei sich damit lediglich auf die Gymnasien bezieht. Für andere Schulformen zeigt sie kaum Interesse, obwohl die konkreten Zahlen dies mehr als erforderlich machen würden“, sieht Walter Seefluth von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) dieses Verhalten sehr kritisch.

Nicht nur im Kreis Kleve sind Zahlen für die Gymnasien mit Ausnahme der Gesamtschulen besser als für die anderen Schulformen der Sekundarstufe. So stehen einem Stellenbedarf von 466 Stellen eine Personalausstattung von 480 bei den Gymnasien gegenüber. An den Gesamtschulen ist das Verhältnis mit142 zu 147 ebenfalls positiv. Ganz anders sieht es bei Hauptschulen und Berufskolleg aus: Die Hauptschulen sind mit 6 Stellen, Bedarf 258 und Ausstattung 252, die Berufskollegs sogar mit 17 Stellen, 296 zu 281, unterbesetzt. Real- und Sekundarschulen weisen ausgeglichene Zahlen,262:262 bzw. 83:82 auf.

„Alle Zahlen sind natürlich mit Vorsicht zu genießen und müssen nicht nur rechnerisch auf die konkrete schulische Situation bezogen werden. Außerdem gelten sie nur tagesaktuell, hier für den 22.10.14. Schwangerschaften und langfristige Krankheiten können das Bild schnell verändern. Doch beschreiben diese Zahlen für Gymnasien und Gesamtschulen eine günstigere Ausgangsbasis, um auf Ausfälle zu reagieren“,kommentiert Seefluth die Daten. Bei genauerer Analyse stellt sich die Lage an den einzelnen Gymnasien unterschiedlich dar. „Es gibt dort trotz der um 14 Stellen besseren Personalausstattung auch Schulen die schlechter ausgestattet sind“, differenziert die GEW das Bild. So haben Haus Aspel in Rees und das Konrad Adenauer Gymnasium in Kleve mit zwei bzw. einer Stelle Bedarf. Das Gelderner Friedrich-Spee und das Straelener Gymnasium sind mit 5 bzw. 4 Stellen mehr besser ausgestattet. Alle anderen Gymnasien sind leicht überbesetzt.

„Trotz dieser etwas besseren Lage gilt für die Gymnasien wie für die anderen weiterführenden Schulen, dass ein besonderes Augenmerk auf die fächerspezifische Personalausstattung gerichtet werden muss. Es hilft wenig, wenn eine Schulform den besonderen Bedarf z.B. in den naturwissenschaftlichen Fächern nicht decken kann, obwohl sie personell gut versorgt ist. Hier sollte das Land flexibel reagieren und jene Fachkräfte einstellen, die den Fächerbedarf befriedigen. Sonst werden die Chancen für eine grundlegende spezifische Ausbildung der Schülerinnen und Schüler vertan!“ befürwortet Seefluth  differenziertere Einstellungsmodalitäten.