Druckschrift ist Grundlage für Lesen- und Schreibenlernen

Im Landtag gab das Schulministerium jetzt einen Bericht zu den „Schreibfertigkeiten in der Grundschule“ ab. Seit 2008 ist der Lehrplan in Deutsch gültig. Er legt fest, dass die „Ausgangsschrift für das Erlernen des Lesens und Schreibens in NRW die Druckschrift ist. Aus dieser soll bis zum 4.Schuljahr eine gut lesbare Handschrift entwickelt werden. „Bei der Wahl der Schrift steht es den Schulen frei, wie sie diese Vorgaben erfüllen. Eine einzige verbindliche Schulschrift gibt es in NRW nicht. Die Grundschulen im Kreis müssen dies eigenverantwortlich entscheiden“, kommentiert Walter Seefluth von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Vorgaben. Allerdings sollte auf die individuellen Voraussetzungen der Erstklässler Rücksicht genommen werden. Diese methodischen Entscheidungen müssen die Lehrkräfte absprechen.

„Dieses Verfahren gilt in allen Bundesländern, in Bayern, Hamburg oder Schleswig-Holstein wird z. B. die Grundschrift empfohlen oder eine weitere Ausgangsschrift vorgeschrieben“, informiert Seefluth weiter. Er betont ausdrücklich wie das Ministerium „ die alltagsbezogene  Bedeutsamkeit der Schrift“. „Die Kinder sollen direkt mit dem Schreiben beginnen können. Dass die Schreibanfänger dabei Fehler machen, liegt auf der Hand, denn Rechtschreibregeln werden sie in den ersten Wochen kaum beherrschen können. Dahin müssen sie in den vier Grundschuljahren allerdings sorgfältig geführt werden“, erklärt der Pädagoge weiter. Seefluth verweist zudem darauf, dass diese Lernprozesse  in den weiterführenden Schulen fortgesetzt werden. Auch dort geht das individuelle Lernen weiter.

Zur Beruhigung der Eltern und Lehrer im Kreis Kleve stellt das MSW fest: „Über Zusammenhänge zwischen dem methodischen Vorgehen beim Schreiben-Lernen und der Form und Lesbarkeit der persönlichen Handschrift liegen keine Hinweise aus der wissenschaftlichen Forschung vor.“ - „Mit dem MSW bin ich einig, dass Unterschiede in der Schreibfertigkeit nicht von der gewählten Methode sondern ganz erheblich von der Intensität und Sorgfalt mit Thema Schrift abhängen. Ich bin mir sicher, dass die Kolleginnen und Kollegen sich fortbilden und dementsprechend verantwortungsbewusst das Lesen- und Schreibenlernen gestalten“, sieht Walter Seefluth von der GEW die Situation positiv.