Bald auch im Kreis Kleve schulpsychologische Krisenbeauftragte?
Im Kreis Kleve gibt es schon lange einen schulpsychologischen Dienst. Drei Schulpsychologinnen beraten, unterstützen und helfen Eltern, Schülern Lehrern in vielfältiger Weise. Geht es nach den „Empfehlungen zu Strukturen, Aufgaben und Verfahrensweisen des schulpsychologischen Krisenmanagements“ kommt weitere Arbeit auf sie und den Kreis zu. „Zwar war Krisenintervention bisher schon im Angebot, doch nun soll das Krisenmanagement ausgebaut werden. Dazu werden eine Schulpsychologin als Krisenbeauftragte und eine weitere als Stellvertreterin benannt. Diese binden sich aktiv in die Netzwerke der Jugendhilfe, Erziehungsberatungsstellen und sonstigen örtlichen Angebote ein“, berichtet Walter Seefluth von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).
Die neuen und verbesserten Empfehlungen traten bereits zum Schuljahresbeginn in Kraft. Städte- und Landkreistag, Ministerium und Unfallkasse haben sie herausgegeben. „Angesichts der schrecklichen Ereignisse des Amoklaufes von Winnenden sollte dieses Programm auch im Kreis Kleve möglichst schnell Thema werden. Prävention und Einbindung in die Netzwerke vor Ort sind für den Ernstfall einfach nötig“, begrüßt Walter Seefluth eine Umsetzung der Vorschläge. Notfallpsychologie, Schaffung von effektiven Organisationsstrukturen und Zusammenarbeit mit anderen Behörden und dem Land müssen gewährleistet werden. Mindestens jährliche Fortbildungen für die Krisenbeauftragten werden angeboten, um im Bedarfsfalle eine sinnvolle Krisennachsorge vorzuhalten.
„Mit dieser Ausweitung der Aufgaben des schulpsychologischen Dienstes stellt sich natürlich die Frage, ob drei Stellen dann noch die anfallende Arbeit leisten können. Im Kreis werden sicherlich mehr Psychologen gebraucht, eine Ausweitung des Angebotes und die Optimierung der Ressourcen durch Netzwerke sowie der Unterstützungssysteme sind sicher ebenso sinnvoll“, fordert die GEW auf diese Problematik im Kreis Kleve einzugehen. Das Land jedenfalls hat für sein Team langfristig zwei psychologische Vollzeitstellen für sein Team zur Krisenintervention geschaffen.