Schlechte
Schulleiter machen Lehrer krank
Zu
einer Fortbildungsveranstaltung zum Thema: „Mehr Belastung durch
Inklusion- eine neue Herausforderung aus salutogener Sicht“ hatte die
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Kreis Kleve eingeladen.
Als Referentin stand Frau Dr. Saskia Erbring aus Köln den anwesenden
Kolleginnen und Kollegen Rede und Antwort.
Ausgangspunkt ihres ausführlichen Referates war die Salutogenese
als Ansatz zur Entstehung von Gesundheit und Wohlbefinden auch in der
Schule. Im Hinblick auf die Umsetzung der Inklusion gerade im Kreis Kleve
mit seinen mangelnden Ressourcen ist dies eine Möglichkeit, bestehenden
Ängsten zu begegnen. Gerade die Ressourcen und Anforderungen an die
Lehrkräfte nahm die Referentin in den Blick. In einem Beziehungsmodell „externe
und interne Ressourcen sowie externe und interne Anforderungen“ stellte
sie klar, dass diese zur Bewältigung der Probleme in eine Balance
gebracht werden müssen. Ziele und Aufgaben müssen so gestellt werden,
dass sie von einem Kollegium bewältigt werden können. Schulen sollen ihr
Anspruchsniveau entsprechend einstellen. Hier
kommt den Schulleitungen eine besondere Rolle zu: Sie müssen
Verantwortung abgeben und Aufgaben delegieren. Ein reines
„Direktorium“ verhindert Teamentwicklung und macht Lehrer sowie
letztlich auch Schüler krank. Die schulpolitischen Entwicklungen, im
Kreis Kleve mit der Neugründung von Sekundar- und Gesamtschulen aber auch
der drohenden Auflösung der Förderschulen besonders spürbar, üben
besonderen Druck aus. Hier gilt es, Weichen zu stellen, die die äußeren
Anforderungen mit den verfügbaren Mitteln in Einklang bringen.
„Schulleiter, die hier nicht zur Zusammenarbeit an der Schule bereit
sind, können Lehrer krank machen“, führte Frau Dr. Erbring in der
abschließenden Diskussion aus. Walter Seefluth von der GEW konnte diese
Einschätzung ergänzen: „Dort, wo Schulleitungen allein über die Köpfe
der Kollegien hinweg entscheiden und immer neue Anforderungen stellen,
gibt es vermehrt Versetzungsanträge. Da müssen Schulaufsicht und
Personalrat verstärkt eingreifen, um die Gesundheit der Kolleginnen und
Kollegen im Kreis KLeve zu erhalten!“
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