Berg Fidel: Inklusion erfolgreich umsetzen

Berg Fidel - eine Schule für alle

Regie:Hella Wenders

Produktion:Deutsche Film-und Fernsehakademie Berlin

Drehbuch:Hella Wenders

Die Story:

Eine Dokumentation über die pädagogische Inklusion an der Modellschule Berg Fidel. Es geht um das Prinzip, dass jedes Kind, egal welcher Herkunft, welcher Nationalität, welcher Religion und auch mit welchen körperlichen und geistige Beeinträchtigungen es lebt, gleichberechtigt angenommen und gefördert wird. Die Kinder in dieser Reportage gewähren einen tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt, ihre Sorgen und Zukunftspläne.

Produktionsland & Jahr:Deutschland 2012

Trailer: http://www.kino.de/kinofilm/berg-fidel-eine-schule-fuer-alle/142869

 

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und das Herzogtheater arbeiteten erstmals erfolgreich zusammen: Das Experiment ist gelungen. Trotz schlechter Wetterverhältnisse sahen sich am 20. Januar 2013 ab 11.30 Uhr etwa 120 Besucher den Film BERG FIDEL an, 70 Teilnehmer beteiligten sich an der anschließenden Diskussion. Der Film begeisterte alle, gab wichtige Anstöße, machte nachdenklich.

Vier Grundschulkinder, alle mit Förderbedarf, wurden über einen Zeitraum von drei Jahren, 2007 – 2010, in der Schule und zu Hause beobachtet. Sie erzählten von ihren Erfahrungen und taten ihre Wünsche kund. Der Humor und die Ernsthaftigkeit der Kleinen ließen nie Langeweile aufkommen. Allein der Schluss machte deutlich, wie weit unser Schulsystem und die Gesellschaft von der Inklusion entfernt sind: Der 10jährige hochbegabte David wurde von zwei Gymnasien in Münster wegen seiner Seh- und Hörstörungen abgewiesen, erst die Montessori Gesamtschule nahm ihn auf!

Diese Problematik wurde in den weiteren Beiträgen während der Aussprache noch deutlicher. Hier zeigte sich, woran es in den Schulen des Kreises Kleve mangelt. Enrico Bernsee berichtete von seiner Suche nach Integrationshelfern für seine körperbehinderte Tochter. Bernd Schaap, Rektor der  Katharinenschule in Straelen, fehlen die nötigen, ausgebildeten Förderschullehrer. Rolf Pennings, in Vertretung für den ferngebliebenen Gelderner Bürgermeister, sah die finanziellen Probleme. Anja Oster, Lehrerin, forderte einen Inklusionsplan für den Kreis, der mit kleinen Schritten in wenigen Schulen dem Beispiel Berg Fidel folgen sollte. Norbert Killewald, Landesbehindertenbeauftragter, bewertete die derzeitige Situation im Land und im Kreis sehr kritisch: „Die verschiedenen Stellen: Schule, Jugend-, und Sozialamt, Krankenversicherung, Landschaftsverband arbeiten zu wenig zusammen. Diese Zusammenarbeit muss geregelt werden!“

Aus dem Publikum kam der Wunsch, die Umsetzung der Inklusion nicht weiter aufzuschieben, immerhin würde dieser Prozess sicherlich mindestens zehn Jahre dauern. Die heutigen Kinder müssen ihn dann fortführen. Zu lange hätte man hier schon gewartet, die Rechte der Behinderten durchzusetzen. Weezes Bürgermeister Francken meinte: „Alle meine Bürgermeisterkollegen und der Landrat sollten sich diesen Film ansehen, damit sie wissen, was mit Inklusion gemeint ist.“ Walter Seefluth (GEW) und Moderator ging sofort auf diesen Vorschlag ein: „Die GEW wird die Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden in den Gemeinden und im Kreistag am 19. April  2013 nach Goch einladen!“ Auf weiteres Befragen von Pennings und Francken sicherten beide zu: „Wenn der Kreis zu einer gemeinsamen Arbeit aller Gemeinden an einem Inklusionsplan aufruft, sind Geldern und Weeze bereit, im Sinne der Kinder mitzuwirken!“