Bald mehr Förderschullehrer im Kreis?

Sowohl die Grund- als auch die Förderschulen im Kreis Kleve können ihre Stellen mit entsprechend ausgebildeten Lehrkräften nicht besetzen.  Diese Stellen müssen mit Seiteneinsteigern besetzt werden, weil Förderschullehrer fehlen. Wegen der Inklusion ist der Bedarf an den Grundschulen besonders hoch, bei  mehr als der Hälfte der Stellen im Kreis können keine  geschulten Fachkräfte engagiert werden.

In einem „kritischen Dialog“ mit der Schulministerin Frau Löhrmann auf einer Tagung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wurde nun dieses Problem direkt angesprochen. Vor den beiden Vertretern aus dem Kreis Kleve, Anja Oster und Walter Seefluth, sicherte die Ministerin umgehende Qualifizierungsmaßnahmen für alle Lehrkräfte zu,  das Lehramt an Förderschulen nachzuholen. Besonders Grundschullehrerinnen, die bereits im „Gemeinsamen Unterricht“ arbeiten, wird die Möglichkeit eingeräumt, sich für ein höheres Lehramt zu bewerben und besser bezahlt zu werden. Bei genügend Bewerberinnen könnte so der Mangel an Förderschulkräften mittelfristig behoben werden. Die GEW im Kreis Kleve begrüßt diese attraktive Maßnahme, weil mit der Möglichkeit der Beförderung die Arbeit im GU endlich honoriert wird.

Sicherlich beeinflusst, endlich etwas zu tun, wurde Frau Löhrmann durch eine Unterschriftenaktion der GEW für kleinere Klassen, weniger Belastung und gerechtere Bezahlung. „ 20000 Lehrkräfte, einige auch aus dem Kreis Kleve, haben diese Forderung unterstützt.

So versprach die Ministerin mehr Leitungszeit für Grundschulrektoren, die auch Teilstandorte zu verwalten haben. Außerdem werde sie sich für eine Fortführung der Altersteilzeit für Lehrer einsetzen.

Oster und Seefluth nahmen diese Ausführungen zufrieden zur Kenntnis.

„Wir hoffen nun, dass die Inklusion nicht zum Nulltarif umgesetzt wird, und die Demografiegewinne auch in den Kreis Kleve fließen. Die Lehrerversorgung ist nach wie vor ungenügend, Hier muss nachgebessert werden“, fordern die beiden Klever Gewerkschafter weiterhin.

Um den Bedarf an den Qualifizierungsmaßnahmen im Kreis Kleve für künftige Förderschullehrkräfte zu erfahren, bitten Oster und Seefluth darum, der GEW eine Rückmeldung zu geben. Dafür reicht eine Mail an Walter Seefluth, ( w-seefluth@t-online.de), in der ein solcher Wunsch geäußert wird. Sobald die Maßnahme anläuft, werden die Kandidaten über das Verfahren unterrichtet.